„Bangen um Wiederwahl“
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  Bensheim. Der Bürgermeisterwahlkampf 2020 ist mit einem Paukenschlag eröffnet worden, konstatiert die FDP am Donnerstag auf Nachfrage. Im Alleingang und während der parlamentarischen Sommerpause ziehe der Bürgermeister überraschend die Reißleine und kassiere ohne Stadtparlament in Gutsherrenart den Beschluss seiner CDU/GLB/BfB-Koalition, weil er um seine Wiederwahl bange. „Er beugt sich gegen eigene Überzeugung dem Druck, und natürlich kommt das als volksnah und mutig an beim politikverdrossenen Bürger. So etwas hat er schon einmal gemacht, nämlich bei seiner ersten Wahl mit dem geplanten Neubau des Bürgerhauses, das nun bekanntlich zum Leidwesen des Bensheimer Steuerzahlers nun viel zu teuer umgebaut wird“, betonte Fraktionschef Holger Steinert.

Die FDP ist gespannt, wie er und die bisherigen Befürworter des von Beginn höchst umstrittenen Neubaus jetzt dem verdutzten Publikum die 180-Grad-Wende verkaufen wollen, nachdem noch bis vor kurzem alle Kritiker abgekanzelt worden seien. Die FDP, die von Beginn an konsequent gegen das Projekt war und nicht an eine Marktplatzbelebung mit diesem Konzept glaubte, hatte im Februar mit einem Antrag erfolglos versucht, einen sofortigen Baustopp durchzusetzen.

Die Freidemokraten sind nun gespannt, wie das Thema mit der MEGB, deren Abhängigkeit von der Rathausspitze wieder bestätigt und die wahrscheinlich wieder mit Steuergeldern schadlos gehalten werde, mit Café Extrablatt, der Denkmalschutzbehörde, die den Abriss nur unter der Prämisse Neubau genehmigte, mit Hospizverein und Familienzentrum, mit denen schon Verträge geschlossen wurden, und mit dem Stadtparlament im Hinblick auf die hunderttausend Euro verpulverten Geldes abgehandelt wird. dr

© Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 02.08.2019

 
 
 
 
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