In der Weststadt wird ordentlich durchgemischt
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  Bensheim. Kommunalpolitik auf dem Dorf funktioniert offenbar besser als in der Stadt. Zu dieser Erkenntnis kann man kommen, wenn man sich die Wahlbeteiligung für die Ortsbeiräte ansieht. Bis auf ein paar Ausnahmen liegen die Werte allesamt über 50 Prozent, vereinzelt sogar bei über 60 Prozent. Zur Erinnerung: Für die Stadtverordnetenversammlung konnten sich nur 49,1 Prozent erwärmen.

Große Überraschungen gab es bei den Abstimmungen kaum. Lediglich in Mitte, West, Auerbach und Wilmshausen traten die etablierten Parteien und Wählergemeinschaften gegeneinander an. In Schwanheim, Fehlheim und Langwaden gab es erstmals eine gemeinsame Liste, in Gronau, Zell, Hochstädten und Schönberg ist es seit Jahren geübte Praxis.

Die Ergebnisse der Ortsbeiratswahl im Überblick:

Bensheim-Mitte: Der Abwärtstrend der Freien Wähler schlug auch im Ortsbeirat durch. Die FWG verliert ihren Sitz, die BfB stockt von einem auf zwei Plätze auf. Ansonsten ändert sich an der Sitzverteilung nichts. Die CDU grüßt mit vier Vertretern von der Spitze. Ortsvorsteher Marco Weißmüller bekam den besten Zuspruch. 51,1 Prozent der Wähler machten ihre Kreuzchen. Bei der FDP löst Thorsten Eschborn seinen Parteikollegen Willi Rothermel ab.

Bensheim-West: Im Ortsbeirat sind künftig alle sechs bisherigen Fraktionen aus der Stadtverordnetenversammlung vertreten. Nachdem die FDP vor fünf Jahren Federn lassen musste, ist sie ab sofort wieder mit dabei. Jeweils einen Sitz müssen CDU und GLB abgeben, dafür darf sich die BfB über einen zweiten Platz am Tisch freuen. Zwei Auffälligkeiten gab es darüber hinaus: Franz Apfel, Galionsfigur der BfB, holte die meisten Stimmen aller Kandidaten, noch vor Ortsvorsteherin Ingrid Schich-Kiefer (CDU). Seine Wählergemeinschaft etabliert sich deutlich als zweite Kraft. Die Wahlbeteiligung war mit 42,9 Prozent äußerst bescheiden.

Auerbach: Volles Haus künftig auch im größten Stadtteil. Alle sechs Parteien und Wählergemeinschaften aus dem Stadtparlament haben sich Sitze gesichert. An der Spitze gibt es keine Verschiebungen. Stärkste Kraft bleibt die CDU. Ortsvorsteher Robert Schlappner erhielt zudem den meisten Zuspruch. Neu in der Runde: Die Bürger für Bensheim, die erstmals ihren Hut in den Ring geworfen hatten. Deren Kandidat Bernd Degenhardt holte hinter den CDU-Leuten die meisten Stimmen. Die Grünen müssen einen Sitz opfern. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,7 Prozent.

Schönberg: "Schönberger für Schönberg" hieß es 2011 zum ersten Mal. Bei der zweiten Auflage mit nur einer Liste änderte sich in der Zusammensetzung des Ortsbeirats nicht viel. Neu dabei ist Holger Steinert (Bild), der ansonsten für die FDP in der Stadtverordnetenversammlung sitzt. Ortsvorsteher Michael Lortz lag in der Gunst der Wähler vorne. Bei der Wahlbeteiligung ist mit 47,1 Prozent Luft nach oben. dr

© Bergsträßer Anzeiger, Donnerstag, 10.03.2016

 
 
 
 
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