Von einem Neubau redet derzeit keiner
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  Bensheim. Und es steht immer noch: Was hätte in den vergangenen Jahren nicht alles mit dem Bensheimer Bürgerhaus passieren können: Abriss samt Neubau auf dem Hoffartgelände galt eine Zeit lang als ebenso wahrscheinlich wie eine millionenschwere Sanierung. Zurzeit sind beide Optionen vom Tisch - aber nicht endgültig zu den Akten gelegt.

Kaum ein anderes Thema - den Hessentag mal ausgeklammert - erhitzte in den vergangenen fünf Jahren die Gemüter so sehr wie die Debatte um die Zukunft des 70er-Jahre-Baus. Die öffentliche Auseinandersetzung spaltete zeitweise die Stadt und gipfelte 2013 im ersten Bürgerentscheid in der Geschichte Bensheims. Der Ausgang ist bekannt: Eine Mehrheit sprach sich für die Sanierung aus, allerdings wurde das Quorum knapp verfehlt, sodass es keine rechtliche Grundlage für eine Modernisierung gab.

Trotzdem beauftragte das Stadtparlament den Magistrat, Sanierungsmodelle vorzulegen. In der entscheidenden Abstimmung im Mai 2015 gab es dennoch keine Mehrheit für das Vorhaben. Seitdem stehen die Räder still.

Wir haben die Parteien und Wählergemeinschaften, die für die Stadtverordnetenversammlung kandidieren, gefragt, wie sie die Zukunft des Bürgerhauses sehen:

Braucht die Stadt ein Bürgerhaus?

FDP: Die FDP spricht sich grundsätzlich und vor allem wegen der enormen Kosten gegen einen Neubau und für eine zeitgemäße und bedarfsgerechte Instandsetzung aus. Der jahrelange Stillstand in der Innenstadt beruht nicht unerheblich darauf, dass sich die Koalition bisher in teuren Planungen verloren hat, die zu überhaupt nichts geführt haben. Es braucht hier endlich pragmatische Lösungen.

Angesichts des Bürgerentscheids, der angespannten Kassenlage und der bestehenden Alternativen für Großveranstaltungen sollte überlegt werden, ob Bensheim künftig überhaupt ein Bürgerhaus an dem Standort braucht. dr

© Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 04.03.2016

 
 
 
 
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