FDP kritisiert Gestaltung des Fachmarkts
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  Auch die triste Fassade des Fachmarktzentrums (Bild) ist den Bensheimer Liberalen ein Dorn im Auge.

Bensheim. Als gestalterische Fehlleistung bezeichnen die Freien Demokraten Bensheims das neue Fachmarktzentrum. Erweiterte Fraktion und Vorstand der FDP hatten kürzlich ihren jährlichen Stadtteilrundgang durchgeführt und dabei wie üblich positive und negative Entwicklungen festgehalten.

Das Angebot auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände sei zwar im Großen und Ganzen ausgewogen und einigermaßen innenstadtverträglich, aber der Gebäudekomplex zu wuchtig, die braune Fassadenfarbe hässlich und das Gelände ziemlich öde anzuschauen, zumal die Glasfassadenelemente fehlten, die eigentlich zur Auflockerung hätten beitragen sollen, urteilt die FDP.

Lieferverkehr schlecht geregelt

Bedauerlich sei zudem, dass der Aufzugbau für das neue Musiktheater zu weit in Gelände und Fassade hinein reiche und dadurch den Gesamtanblick störe und die Fassade teilweise verdecke. Warum dieser turmartige Bau nicht weiter an die Seite gesetzt worden sei, verschließe sich den Freidemokraten. Der Lieferverkehr von der Wormser Straße aus sei schlecht geregelt. Die aus Stadtmitte kommenden Fahrzeuge würden immer wieder über die durchgezogene weiße Linie und danach über zwei Fahrspuren des entgegenkommenden Verkehrs in die Anliefereinbahnstraße fahren und dadurch Rückstaus und Beinahe-Unfälle provozieren, da die eigentliche Linksabbiegerspur erst einige Meter weiter beginne, wie Anwohner berichteten.

Nach der Besichtigung des Gebäudes und Geländes des ehemaligen Amtes für Straßenbau im Gärtnerweg waren sich die FDP-Aktiven einig, dass die vorgesehene Sanierung und Umwidmung des Gebäudes und die Bebauung und Nutzung des dahinter liegenden Geländes städtebaulich vertretbar seien. Lediglich die Parkplatzsituation könne nach Meinung der Freidemokraten künftig in diesem sowieso schon eng bebauten Viertel etwas angespannter werden. Als verkehrspolitischen Schildbürgerstreich bezeichnet FDP-Fraktionsvorsitzender Holger Steinert die Abbiegespur unmittelbar hinter dem Fußgängerübergang schräg gegenüber Post und Supermarkt in der Schwanheimer Straße kurz vor der Bahnunterführung.

Abbiegespur viel zu kurz

Die viel zu kurze Spur befinde sich ohne Einfädelmöglichkeit unmittelbar hinter der Barke des Fußgängerüberwegs und ist für Autofahrer zu spät zu erkennen und praktisch nicht nutzbar.

Für Fahrradfahrer sei er zudem unpraktisch und gefährlich zugleich, da der Radweg auf der Schwanheimer Straße einige Meter vor dem Fußgängerüberweg ende, dann mehrere Meter Radwegeführung fehlten und dann mitten auf der Fahrbahn am Ende der viel zu kurzen und fehlplatzierten Abbiegespur wieder nur punktuell aufgenommen werden. Die FDP fordert den zuständigen Verkehrsdezernenten und die Straßenverkehrsbehörde auf, "diesen Unsinn sofort abzustellen, bevor noch etwas passiert".

Mit der vorgesehenen Umgestaltung des Marktplatzes für insgesamt rund 1,8 Millionen Euro sind die Freien Demokraten auch nach eingehender Besichtigung und Erörterung nicht einverstanden. Das Kopfsteinpflaster sei uneben, wie beispielsweise auf den Marktplätzen in Heppenheim und Weinheim auch, passe aber zu den mittelalterlichen Gebäuden.

Die Schaffung einer Spur mit Rollstuhl-, Rollator-, Kinderwagen- und Gehbehinderten-gerechten Belag zwischen Parkhaus Platanenallee und Museumseingang vorbei am Haus am Markt bis zum unteren Ende des Marktplatzes sei nachvollziehbar und würde von der FDP-Fraktion mitgetragen, aber ein nahezu vollständiger Umbau samt grundhafter Sanierung, die eigentlich Anliegerbeiträge erfordern würden, tragen die Freidemokraten nicht mit. red

© Bergsträßer Anzeiger, Donnerstag, 24.09.2015

 
 
 
 
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