Häufung von Leerständen Zufall?
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  Die FDP Bensheim begibt sich alljährlich im August auf einen Stadtteilrundgang. In einer Pressemitteilung ziehen die Liberalen jetzt Bilanz.

Bensheim. Vorstand und Fraktion der FDP haben sich jüngst auf eine mehrstündige Tour begeben, die sie durch den Bereich nördliche Wilhelmstraße und Teile der Schillerstraße, an den Auerbacher Bahnhof, ans Gelände der ehemaligen Vetter-Klinik, in die Otto-Beck-Straße und in die Darmstädter Straße mit einem Abstecher in den Krone-Park und in die untere Bachgasse sowie in die Lindenstraße bis zur Einmündung in die Wilhelmstraße führte.

Willi Rothermel, Mitglied im Ortsbeirat Bensheim-Mitte, monierte, dass es seit Ende 2008 auf Initiative der FDP einen Beschluss im Parlament gegeben habe, mit dem der Magistrat beauftragt worden sei, ein Konzept zur Verkehrsberuhigung der Wilhelmstraße mit Schwerpunkt Schulwegesicherung zwischen Franz-Liszt- und Lindenstraße zu erarbeiten - seitdem habe sich trotz mehrfacher Anfragen nichts getan.

Ungelöste Problematik

Rothermel ist nach wie vor der Meinung, dass eine Verkehrsberuhigung in dem genannten Bereich und darüber hinaus bis zur Saarstraße längst hätte geschaffen werden müssen. Er hält versetztes Parken und Aufpflasterungen an den Kreuzungen und Einmündungen für geeignete Mittel und verweist als gutes Beispiel auf die Schillerstraße in Auerbach zwischen Wilhelmstraße und Otto-Beck-Straße.

In der Schillerstraße selbst nahmen die Freidemokraten im südlichen Bereich die Bürgersteige unter die Lupe, da Bürger darauf hingewiesen hatten, diese würden zum Teil im Rahmen von Ausweichverkehr von Autofahrern mitbenutzt. Anhand der Reifenspuren und Gehwegvertiefungen war dies zu erkennen. Vielleicht könne man mit Sicherungsgeländern, besonders im Bereich des dortigen Kindergartens, Abhilfe schaffen, meinte Vorstandsmitglied Barbara Rohlfs.

Am Auerbacher Bahnhof stellte der stellvertretende Vorsitzende Jascha Hausmann fest, dass der dortige Park-and-ride-Platz für viel Geld hergerichtet worden sei, aber offenbar in erster Linie von den Anwohnern der umliegenden Straßen genutzt werde. Zudem seien zwar 38 überdachte Fahrradständer vorhanden, aber nur fünf abschließbare und somit sichere Fahrradboxen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Initiative der FDP-Fraktion für ein Fahrradparkhaus am Bensheimer Bahnhof bei gleichzeitigem Umsetzen der dortigen Fahrradboxen auf das Gelände des Auerbacher Bahnhofs.

Sowohl die Konversion des ehemaligen Vetter-Klinik-Geländes in ein Wohnviertel mit lockerer Bebauung, als auch die Umgestaltung des Krone-Parks befanden die Freidemokraten als gelungen. Auch wenn die Krone-Park-Umgestaltung eine sehr teure Angelegenheit gewesen sei, wie Vorstandsmitglied Rudolf Schmitt anmerkte. Nun gelte es, den Park vor Beschädigungen und Missbrauch zu schützen.

Aufgefallen waren den Teilnehmern im Verlauf des weiteren Rundgangs dann mindestens sieben leerstehende Geschäfte entlang der Darmstädter Straße zwischen Otto-Beck-Straße und Saarstraße. Es stelle sich die Frage, ob dies mit der langen Umbauphase der Bundesstraße 3 zusammenhänge oder einfach nur Zufall sei.

Als ärgerlich bezeichnete der ehemalige Stadtrat Volker Opitz den schlechten Zustand des Gehwegs auf der westlichen Seite der Darmstädter Straße zwischen Otto-Beck-Straße und der Kreuzung Bachgasse. Die Stadtverwaltung müsse darauf drängen, dass dieser Bereich massiv nachgebessert werde.

Neubaupläne: FDP teilt die Sorgen der Bachgassen-Anlieger

Einen Abstecher machten die Freien Demokraten in die untere Bachgasse, um die geplante Bebauung im Bereich der Anwesen mit den Hausnummern 9 bis 13 zu diskutieren. Das Grundstück sei definitiv zu klein für die geplante großvolumige Bebauung, befanden die Liberalen. Es mangele an einer ausreichenden Zahl von Parkplätzen. Auch die Geschosshöhe sei angesichts des Umfelds nicht akzeptabel. Insofern sei die Ablehnung der Baumaßnahme durch die Anlieger verständlich. Das bestehende Doppelgebäude an der Straßenfront hätte nach Meinung des Auerbacher Ortsbeiratsmitglieds Dr. Rolf Schepp nicht gebaut werden dürfen, es sei ein Fremdkörper in der Bachgasse.

Auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt nördliche Wilhelmstraße wies Fraktionsvorsitzender Holger Steinert auf das Parkplatzproblem in der Lindenstraße, dem Auerbacher Weg und den angrenzenden Straßen hin. Viele Schüler des Goethe-Gymnasiums und der Beruflichen Schulen parkten während der Schulzeit das ganze Quartier zu. Dabei werde zum Leidwesen der Anwohner nicht immer Rücksicht auf Hofeinfahrten oder Engstellen genommen. Dieses Problem bestehe schon seit seinen eigenen Goethe-Schulzeiten. Seither habe sich die Situation durch die zunehmende Zahl der motorisierten Schüler kontinuierlich verschärft. Seitens der Stadt und des Landkreises werde nichts unternommen, um diesen Missstand endlich abzustellen, bedauerte Steinert. red

© Bergsträßer Anzeiger, Montag, 25.08.2014

 
 
 
 
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