Eine gehörige Portion Arroganz und Ignoranz
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  Bensheims Grüne (GLB) fühlen sich berufen, den Windkraftunwilligen in der Gemeinde Lautertal mit erhobenem Zeigefinger mal ordentlich die Leviten zu lesen. Es gehört schon eine gehörige Portion Arroganz und Ignoranz dazu, wenn man als örtliche Partei über die Köpfe der betroffenen Bevölkerung hinweg in der Nachbargemeinde ganz konkret das Aufstellen von dort höchst umstrittenen Windkraftindustrieanlagen fordert und dabei reihenweise Fakten verdreht und Unangenehmes schönt oder einfach ausblendet.

Noch abgehobener wird es dann, wenn die GLB den Bensheimer Masterplan "100 Prozent Klimaschutz" und die damit verbundenen Ziele anführt, als ob die Lautertaler für die Umsetzung dieser Ziele in Bensheim verantwortlich seien.

Da wird des Weiteren von einem wichtigen Beitrag zur Energiewende und einer kostengünstigen Form der regenerativen Energieerzeugung geredet, obwohl inzwischen jeder Interessierte weiß, dass diese damals völlig überhastet beschlossene und seither auf fast allen Ebenen dilettantisch angegangene Energiewende nur aufgrund unverantwortlich hoher Subventionen dem Schein nach bezahlbar gemacht wird. Nicht umsonst wollen die EU, die Nachbarländer und sogar der neue zuständige Bundesminister hier das (Wind)Rad ein Gutteil zurückdrehen, denn Wirtschaft und Bevölkerung bemerken den Irrweg schmerzlich durch aus dem Ruder laufende Strompreiskosten und Verschandelung der Landschaft.

Angesichts von gerade einmal drei Windrädern für die Gemeinde Lautertal von einem wichtigen Beitrag zur Energieerzeugung zu reden, ist lächerlich.

Die GLB selbst spricht davon, "dass die Errichtung von Windkraftanlagen ein schwerwiegender Eingriff in Natur und Landschaft ist und dass Anwohner Beeinträchtigungen fürchten". Richtig! Warum wird dann keine Rücksicht auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Immobilienwerte, Lebensqualität, Erholungswert und Tourismus genommen?

Holger Steinert FDP-Fraktionsvorsitzender Schönberg

© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 28.01.2014

 
 
 
 
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