Liberale kritisieren Stadtrat Oyans Präsenz in Bensheim
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  Bensheim. Mit großer Verwunderung hat die FDP-Fraktion die Aussagen der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Doris Sterzelmaier zur "Dienstwagen-Affäre" zur Kenntnis genommen, zeige diese doch keinerlei Problembewusstsein oder gar ein Einsehen.

Fakt sei, so die FDP, dass Stadtrat Adil Oyan in seiner immerhin 450 Kilometer entfernten oberbayerischen Heimat nach wie vor als Kommunalpolitiker mit mehreren zeitintensiven Funktionen fest verwurzelt und nicht zuletzt auf Kosten des Bensheimer Steuerzahlers erstaunlich oft präsent sei - und dies nach eigenem und auf der Homepage der dortigen Grünen dokumentierten Bekunden auch die nächsten Jahre bleiben wolle. Er halte sich damit nach Meinung von FDP-Chef Holger Steinert eine große Hintertür offen.

Fakt sei zweitens, dass Stadtrat Adil Oyan ab dem Zeitpunkt seiner Wahl zum hauptamtlichen Stadtrat allen Bensheimern zu dienen und seine volle Arbeitskraft der Stadt Bensheim zur Verfügung zu stellen habe.

Er sei nicht exklusiver Privatbesitz der GLB-Fraktion oder deren Fraktionsvorsitzender im Stadtparlament, der es offenbar genüge, wenn der Stadtrat mit ihr und ihrer Fraktion gut zusammenarbeite und die sich weniger darum sorge, ob das auch alle anderen so sehen dürften.

Einsatz lasse zu wünschen übrig

Fakt sei nämlich darüber hinaus, dass Einsatz und persönliche Präsenz des Stadtrats Oyan durchaus zu wünschen übrig ließen. Beispielsweise gebe es Ortsbeiräte, die Stadtrat Oyan erst ein Jahr nach seinem Amtsantritt zum ersten Mal und da auch nur im Rahmen der Haushaltsplanberatungen zu Gesicht bekommen hätten, schreibt Steinert.

Erst mit den amtierenden Stadträten Oyan und Helmut Sachwitz sei die Dienstwagenpraxis auf Steuerzahlers Kosten eingerissen, denn die Vorgänger von Stadtrat Oyan, Matthias Schimpf und Jürgen Lemberg, und auch die Vorgänger von Stadtrat Sachwitz, Hartmut Strauch und Werner Born, fuhren keine städtischen Dienstwagen.

Es mute für die FDP-Fraktion abschließend wie ein schlechter Witz an, dass ausgerechnet die Grünen, die die FDP immer gerne als Partei der Millionäre und der sozialen Kälte diffamieren, diese nun als Sozialneider bezeichneten, wenn es um einen Stadtrat mit grünem Parteibuch gehe, "der Bensheim scheinbar mehr als Selbstbedienungsladen und Karrieresprungbrett sieht, denn als Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit", so Steinert.

Die Grünen sollten sich entscheiden, ob "ihr" Stadtrat auf Dauer ein Fremder bleibe oder endlich in Bensheim als Arbeits- und Lebensmittelpunkt ankomme. red

© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 19.01.2013

 
 
 
 
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