„Architekten-Prozess“: Opposition hat versucht, Licht ins Dunkel zu bringen
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  In dem Leserbrief wird pauschal unterstellt, dass die Stadtverordneten und ehrenamtlichen Magistratsmitglieder in der "Architekten-Affäre" gar keine genauen Informationen und Klarheit haben wollten und somit ihrer Holschuld nicht nachgekommen seien. Das ist zumindest für die oppositionellen Stadtverordnetenfraktionen definitiv falsch und sorgt für ein völlig schiefes Bild. Die Fakten: Bereits am 2. Oktober 2008 bringen die Oppositionsfraktionen SPD, FWG und FDP einen Antrag im Stadtparlament ein, mit welchem die Herausgabe aller von Architekt Rohde im Rathaus abgelieferten Unterlagen an die Stadtverordneten erreicht werden soll. Dieser Antrag wird mit 22 Stimmen von CDU und GLB gegen 20 Stimmen der Opposition abgelehnt. Am 12. Januar 2009 nehmen die Oppositionsfraktionsführer einen Termin bei Bürgermeister Herrmann im Rathaus wahr, bei welchem sie sich die Einsicht in die besagten Unterlagen erhoffen. Tatsächlich werden im Beisein eines Anwalts lediglich drei unkommentierte Exposés gezeigt, aber keinerlei sonstige verwertbare Informationen. Die Mandatsträger ziehen unverrichteter Dinge ab.

Das wahre Ausmaß der Kosten

An einigen Prozesstagen der ersten Instanz vor dem Landgericht in Darmstadt nehmen Beobachter der Opposition teil und berichten danach darüber. Im Februar 2011 stellt die FDP-Fraktion eine Anfrage, durch deren Beantwortung das wahre Ausmaß der Anwaltskosten der Stadt und separat des Bürgermeisters für die erste Instanz deutlich wird. Anfang 2012 stellen FDP- und BfB-Fraktion weitere Anfragen an den Magistrat zu diesem Komplex. Angesichts solcher Aktivitäten, die allesamt öffentlich gemacht wurden und den Willen der Opposition zur Erlangung von Informationen und Klarheit belegen, davon zu sprechen, dass zumindest die Opposition in Bensheim nicht alles Mögliche versucht habe, um Licht ins Dunkel zu bringen, ist schon ein starkes Stück. Insofern empfehle ich dem Leserbriefschreiber, zukünftig erst ein wenig besser zu recherchieren und dann auszuteilen oder es mit den stumpfen Waffen der ehrenamtlichen Opposition besser zu machen.

Holger Steinert Schönberg

Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 22.05.2012

 
 
 
 
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