Warum drei Hauptamtliche?
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  Bensheim. Muss neben Bürgermeister Thorsten Herrmann und Erstem Stadtrat Helmut Sachwitz weiterhin ein dritter Hauptamtlicher im Rathaus sitzen?

Diese Frage stellt die Bensheimer FDP im Zusammenhang mit dem angekündigten Wechsel des amtierenden Stadtkämmerers Matthias Schimpf (Grüne) von der Stadt- zur Kreisverwaltung und der nun einsetzenden Suche eines Nachfolgers durch die örtlichen Grünen (GLB).

Es war nach Ansicht der Freien Demokraten durchaus anfänglich noch argumentierbar, dass zum Gesundungsversuch der Bensheimer Finanzen ein ausgewiesener Finanzfachmann als dritter Hauptamtlicher vorübergehend hinzugezogen wurde.

Aber auch Stadtrat Schimpf habe nichts am immer höheren Schuldenstand und den regelmäßig wiederkehrenden Haushaltsdefiziten ändern können. Zudem habe er für örtliche Steuer- und Abgabenerhöhungen und somit für eine stetig wachsende finanzielle Belastung der Bensheimer Steuerzahler gesorgt. Insofern wäre laut FDP dieses gemäß Hessischer Gemeindeordnung vorgeschriebene Amt auch vom Bürgermeister oder Ersten Stadtrat ausübbar.

Vor der schwarz-grünen Koalition gab es in Bensheim auch nur zwei hauptamtliche Magistatsmitglieder, nämlich den Bürgermeister, der in Personalunion auch den Kämmerer gab, und den Ersten Stadtrat, dessen Posten in anderen und ähnlichen großen Kommunen oftmals sogar nur Ehrenamtliche ausübten. So sei es durch Matthias Schimpf in seiner Heimatstadt Groß-Gerau vor seiner Bensheimer Zeit geschehen. Aber was sich auf Stadtebene inzwischen als teure und den Sparappellen zum Trotz gängige Praxis eingeschliffen habe und von den angeblich ums Sparen bemühten Grünen nicht mehr hinterfragt werde, finde nun seine Ausweitung auch noch auf Kreisebene. Dort habe sich die FDP zehn Jahre lang eine Besetzung des Postens verkniffen.

Die Grünen dürften inzwischen, wie die von ihnen oft gescholtenen Altparteien, die hoch dotierten Posten besetzen und so manches Mal auch in der Sache anders handeln, als reden - und würden vom Wähler sogar noch belohnt.

Würden die sogenannten etablierten Parteien so etwas tun, wäre gleich von Geldverschwendung, Postenschacher und Wahllügen die Rede, meinen die Liberalen.

Dies ist nach Meinung der Freien Demokraten "schon eine seltsame gesellschaftliche Entwicklung". zg

Bergsträßer Anzeiger 10. August 2011

 
 
 
 
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