Dieser Bericht des Herrn Szczesny und der anderen "Fachleute" entspricht so nicht ganz der Wahrheit und spiegelt eher das unqualifizierte Stammtisch-Gerede unserer Zeit wider und soll wohl eher die Bevorzugung der vier großen Stromkonzerne rechtfertigen.

Ich betreibe seit circa eineinhalb Jahren eine Photovoltaik-Anlage. Diese Anlage erzeugt rein rechnerisch etwa 120 Prozent meines selbst verbrauchten Stromes wieder. Entgegen der Meinung von Herrn S. waren meine Beweggründe aber nicht "Geldgier, bzw. Geldverdienen", sondern tatsächlich umweltbewusstes Verhalten.

Geldgier kein Beweggrund

Die Anlage soll später mit Akku- / Batterietechnik so weit ausgestattet und erweitert werden, damit der Eigenverbrauch tatsächlich gedeckt werden kann. Da dies noch einige Jahre an Entwicklungsarbeit vor sich hat, ist die jetzige, zugegeben nicht optimale Einspeisung, natürlich nur eine Übergangslösung und soll die Entwicklung in diesem Bereich weiter vorantreiben.

Entwicklung torpediert

Und genau diese Entwicklung torpediert nun die FDP (mit der CDU). Die PH-Industrie hat nach der Rücknahme der Einspeisevergütung in diesem Jahr einen Auftragsrückgang von 53 Prozent zu verkraften. Hunderttausende zuvor eigentlich zukunftssicherer Arbeitsplätze sind nun in Gefahr. Dadurch wird die Weiterentwicklung dieser Technologie torpediert und die führende Rolle Deutschlands bei den erneuerbaren Energien zugunsten von vier Stromkonzernen aufgegeben. Am Ende wird ein absolutes Chaos mit maroden Atommeilern und Kohlekraftwerken stehen - und eine abgewürgte deutsche Erneuerbare- Energien-Industrie. So bleiben wir nach wie vor abhängig von den vier Stromriesen, weil Wettbewerb nicht mehr gilt. Die vielen kleinen, aber hocheffizienten Gas-Kraftwerke, Biogasanlagen, Windparks und Photovoltaik-Anlagen ziehen dann wohl den Kürzeren. Nur: Wer zahlt eigentlich den Schaden bei einem Super-GAU in Biblis? RWE?

Dieter Wehrle Schulstraße 26 Lindenfels-Kolmbach Bergsträßer Anzeiger 08. Dezember 2010