KMB übernimmt den Bauhof
zurück
 
     
  Bergstraße. Die Übernahme des Bensheimer Bauhofs durch den KMB ist beschlossene Sache. In seiner jüngsten Verbandsversammlung stimmte der Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße geschlossen für eine Fusion zum 1. Januar 2011.

Hebling: "Sinnvolle Entscheidung"

Geschäftsführer Heinz Hebling sprach von einer sinnvollen Entscheidung. Schon jetzt gebe es im Bereich Straßen- und Ingenieurbau zahlreiche Berührungspunkte und Verzahnungen. Die Zusammenführung sei ein konsequenter Schritt zu mehr Qualität und Leistungsfähigkeit.

Ein integrierter Bauhofservice würde auch den Mitgliedsgemeinden Einhausen und Lautertal konkrete Vorteile in Aussicht stellen. Hebling betonte, dass die lokalen Bauhöfe nicht ersetzt werden sollen, die Inanspruchnahme von Leistungen des Bensheimer Betriebs sei aber auf individuellen Wunsch problemlos möglich. Finanzielle Nachteile für die Mitgliedsgemeinden seien nicht zu erwarten, da die Personalkosten der Bauhofmitarbeiter laut KMB gesondert berechnet würden.

Hebling rechnet durch die Fusion mit einem beachtlichen Einsparpotenzial aufgrund veränderter Organisationsstrukturen, geringeren Verwaltungsaufwand und mehr Effizienz in der Aufgabenabwicklung. Durch die Übernahme wächst die Mitarbeiterzahl des KMB allerdings beachtlich von derzeit 25 auf über 80 Beschäftigte.

Holger Steinert, Vorsitzender der KMB-Verbandsversammlung und FDP-Fraktionsvorsitzender in Bensheim, sieht darin eine derzeit unnötige Aufblähung des KMB. "Hier wird grundlos eine Organisationseinheit verschoben", monierte Steinert in Reichenbach. Zumal es aus Lautertal und Einhausen bislang keine klaren Äußerungen dahingehend gebe, ob und wie stark Bauhofleistungen in Anspruch genommen werden sollen. Steinert betonte, dass die Stadt Bensheim - jedes Mitglied spricht mit einer Stimme - daher nicht in seinem Sinne votiere.

Als Vorsitzender des Verwaltungsrats erwiderte der Bensheimer Stadtrat Helmut Sachwitz, dass im Bauhof durch die Fusion durchaus eine Ausdehnung der Dienstleistungen erwartbar sei. Auch weitere Kommunen könnten Leistungen in Anspruch nehmen, wenn diese für sie attraktiv seien. Darüber hinaus entgegnete er der Kritik Steiners, im Wirtschaftsplan 2010 erneut eine Planstelle für die Besetzung eines kaufmännischen Leiters vorzuhalten: Die Position sei insofern wichtig, weil innerhalb des kommenden Jahres mit personellen Veränderungen in der Geschäftsführung zu rechnen sei.

Man müsse aber die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Bauhof-Fusion holperlos erfolgen könne. "Ohne die Übernahme wäre diese Stelle gestrichen worden", begründete Sachwitz die Entscheidung. Der Wirtschaftsplan wurde einstimmig befürwortet.

Kanalinspektionen abgeschlossen

In der Versammlung unter Vorsitz von Armin Kromer (Einhausen) teilte der Geschäftsführer mit, dass die erste Etappe der Kanalinspektionen im Verbandsgebiet abgeschlossen ist. Heinz Hebling geht davon aus, dass jährlich etwa 25 des insgesamt 300 Kilometer langen Kanalnetzes optisch diagnostiziert und bei Bedarf repariert werden können. Über den Kostenrahmen gibt es noch keine Schätzungen, da das Ausmaß der Schäden noch nicht absehbar ist.

Zur Wasserrahmenrichtlinie des Landes Hessen sagte Hebling, dass hier vor allem die Finanzierungsfrage gelöst werden müsse. Insgesamt nimmt das Land zwei Milliarden Euro in die Hand, um Flüsse und Seen in einen guten und naturnahen Zustand zurück zu versetzen. Die Maßnahme dauert bis ins Jahr 2027 und wird auch den KMB mit seinen Mitgliedskommunen noch entsprechend lange beschäftigen, so der Geschäftsführer, der erhebliche finanzielle Belastungen nicht ausschließt. tr

Bergsträßer Anzeiger 18. Dezember 2009

 
 
 
 
diese Meldung drucken
zurück