Umfrage am Infostand
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  Bensheim (14.04.09). Eindeutiger als erwartet fiel das Votum aus, das die FDP Bensheim anlässlich ihres letzten Infostands in der Fußgängerzone, der teilweise regelrecht umlagert war, von fast 150 Bürgern zu acht Fragekomplexen erhielt. Die örtlichen Liberalen führten ihre jährliche Positionsbestimmung ausserhalb von Wahlkampfzeiten dieses Mal vor Ostern mittels einer so genannten Punkteabfragetafel durch.

Neben einem europa-, bundes-, landespolitischen und allgemeinen Thema mit örtlicher Auswirkung, waren dies auch wieder mehrere lokale Knackpunkte, die nach vorgegebener Fragestellung mit Ja oder Nein oder gar nicht beantwortet werden konnten. Dieses Mal wurden die Teilnehmer saisongerecht mit einem blauen und einem gelben Osterei für ihre Mitwirkung belohnt.

Dass über die Annahme der EU-Verfassung nicht vom deutschen Volk, sondern nur vom Bundestag abgestimmt wurde, finden drei Viertel der Befragten nicht für richtig. Das deckt sich mit der Auffassung der Bensheimer FDP, die die Tragweite einer Verfassungseinführung für zu wichtig hält, als dass die Zustimmung hierzulande nur über einige hundert Abgeordnete eingeholt wurde.

Für eine Senkung der vom Bund erhobenen Mehrwertsteuer auf Arznei- und Heilmittel von zurzeit 19 auf 7 % wie bei Lebensmitteln, womit eine finanzielle Entlastung vorallem für chronisch Kranke bei den teuren Behandlungen erfolgen könnte, sprechen sich 81 % der Passanten aus. Dies entspricht einem Antrag, der beim letzten hessischen FDP-Landesparteitag mit Unterstützung der Bensheimer Liberalen verabschiedet wurde.

88 % der Bürger befürworten ein hessenweites kleines Schulfrühstück, welches im Rahmen eines EU-Programms sowieso gefördert, aber im Gegensatz zu anderen Ländern hier bei uns nicht in Anspruch genommen wird. Die örtlichen Liberalen erwägen eine entsprechende Initiative innerhalb ihrer eigenen Partei im Hinblick auf das zwischenzeitlich von einer FDP-Ministerin geführte Bildungsministerium.

Dass ein Unternehmen auf Kosten der Bürger am lebensnotwendigen Grundnahrungsmittel Trinkwasser verdienen darf und dass der örtliche Preis dafür von einem Unternehmen und nicht von der gewählten Bürgervertretung bestimmt wird, halten eindrucksvolle 83 bzw. 88 % der Befragten für falsch. Die Position von Bensheims FDP-Vorstand und -Fraktion dazu ist seit vielen Jahren gleich.

Immerhin vier Fünftel der Passanten finden es gut, dass auch in diesem Sommer in Bensheims Kneipen bis 23 Uhr draußen gegessen und getrunken werden darf. Dass dem inzwischen so ist, ist nicht zuletzt dem jahrelangen hartnäckigen Bohren der lokalen FDP-Fraktion und dem beherzten Handeln des zuständigen Dezernenten Matthias Schimpf zu verdanken.

Ein totales Verbot der Werbereiter in der Bensheimer Fußgängerzone, wie es seit 1. Februar durchgesetzt wird, halten 63 % der Passanten für unnötig und kundenunfreundlich. Auch das deckt sich mit der Auffassung der Liberalen, die nach den ersten Erfahrungen für eine leichte Lockerung für Seitenstraßengeschäfte und Gastronomen eintreten.

Angesichts aktueller Wirtschaftskrise und zukünftig sinkender Einwohnerzahlen sollten nach Meinung von 68 % der Bürger sobald keine weiteren großen Gewerbegebiete geschaffen werden. Dies entspricht auch der Vorstellung der FDP Bensheim, die bis auf weiteres gegen eine Ausweisung des geplanten Gewerbegebiets Stubenwald II und für eine bessere Vermarktung der noch reichlich vorhandenen Lücken in bestehenden Gewerbegebieten eintritt.

Nur ein Drittel der befragten Bürger glaubt, dass das bestehende städtische Jugendzentrum am Bahnhof den Bedürfnissen aller Jugendgruppen entspricht. Dieser Eindruck drängt sich vor allem den Vertretern der Bensheimer Jungliberalen ebenfalls auf. Sie mahnen deshalb seit Jahren eine entsprechende innenstadtnahe Einrichtung für alle Gruppen und nicht nur für die unter 14 Jährigen an.

 
 
 
 
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