Aktion der Bensheimer HOGA-Vorsitzenden
zurück
 
     
  Aus dem Bergsträßer Anzeiger, www. morgenweb.de

Aktion der Bensheimer HOGA-Vorsitzenden

Rauchverbot: Wirte wollen frei entscheiden

Bensheim. Dass sich der FDP-Kreisvorsitzende und künftige Abgeordnete für den Hessischen Landtag, Frank Sürmann, einen Fahrer bestellte und sich von diesem durch mehrere Kneipen an der Bergstraße und im Odenwald kutschieren ließ, hatte nichts mit Freizeit, Feierlaune oder Lust auf Feierabend-Bierchen zu tun.

Vielmehr wollte dieser mit der Aktion die Solidarität seiner Partei mit der Gastronomie bekunden und die Wirte im Kampf gegen das derzeit gültige Rauchverbot-Gesetz unterstützen. "Das Rauchverbot in Gaststätten spaltet unsere Gesellschaft und nimmt uns ein Stück unserer Kneipenkultur", sprach sich Sürmann bei seinem Stopp in Bensheim für die freie Wahl von Wirten und Gästen aus.

Statt Verbote, Vorschriften und Reglementierungen plädierte der gelernte Jurist, ganz im Sinne seiner Partei, für die Kennzeichnungspflicht. Jeder Gastwirt sollte selbst darüber entscheiden können, ob er ein Raucher- oder ein Nichtraucherlokal führt und dieses öffentlich dokumentieren. "Dann weiß auch der Gast Bescheid und hat die Möglichkeit, zu wählen, wohin er gehen möchte."

Beifall erhielt der Bergsträßer Liberale für die Forderung der Landes-FDP nicht nur vom örtlichen Vorsitzenden Holger Steinert, sondern auch von den beiden Vorsitzenden des Hotel- und Gaststättenverbandes (HOGA), Ortsverband Bensheim, Lautertal, Zwingenberg, Ulli Kagermeier und Peter Kremer.

Obwohl sich Kagermeier als "militanter Nichtraucher" outete, wünscht er sich ebenso wie seine übrigen Berufskollegen mehr Entscheidungsfreiheit: "Es gibt zu viele Vorschriften. Wie wollen uns stattdessen auf die Wünsche unserer Kundschaft einstellen", machte der Gastronom deutlich, der von erheblichen Umsatzverlusten seit Einführung des Nichtrauchergesetzes bis hin zu Betriebsschließungen, spricht: "Uns Wirten sind die Hände gebunden."

Der HOGA-Ortsverband ist mit 70 Mitgliedern - von Betreibern der kleinen Eckkneipe bis zu Hotelbesitzern - einer der größten und mittlerweile auch einer der rührigsten in Südhessen. Sein Vorsitzender, der sich seinen Traum von einem Lokal, in dem er sich wohl fühlt wie in seinem "eigenen Wohnzimmer" erfüllt hat, ist vom Standort Bensheim nach wie vor überzeugt.

Vor allem ist der Wirt davon überzeugt, dass der Erfolg nur dann kommt, wenn viele an einem Strang ziehen. Deshalb ist er ständig auf der Suche nach Mitstreitern aus der Gastronomieszene der Innenstadt. "Wir müssen Marktführer werden", zeigt sich Kagermeier unternehmungslustig.

Er will sich von den umliegenden Großstädten die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Zusammen mit der "Nibelungenquelle" und dem "MABs" wird das "Kmeiers" in der unteren Hauptstraße am 19. Februar Betrieb machen.

An Weiberfastnacht soll in den drei Lokalen "die Post abgehen". In den drei genannten Gaststätten spielen am "Schmutzigen Donnerstag" Live-Bands und DJs legen auf. Wer kostümiert erscheint, kommt umsonst rein.

Am Aschermittwoch planen die HOGA-Vorsitzenden - wieder in den genannten Betrieben - ein Heringsbüfett. Am 1. Mai gibt's von 14 bis 18 Uhr rund um den Hospitalbrunnen Live-Musik. "Wir wollen eine Ergänzung zur Weinlagenwanderung anbieten und auswärtige Besucher in die Innenstadt locken", erklären die Initiatoren.

Ob es in diesem Sommer wieder ein Profi-Grillen mit Ochs am Spieß geben wird, steht noch nicht fest. Die Premiere vor zwei Jahren kam bei den Gästen bestens an, versichern Ulli Kagermeier und Peter Kremer übereinstimmend. gs

 
 
 
 
diese Meldung drucken
zurück