Bensheim Aktiv: FDP wollte den städtischen Zuschuss streichen

Mehrheit steht zum Verein

Bensheim. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Holger Steinert brachte den Antrag in die Stadtverordnetenversammlung ein, dem Verein "Bensheim Aktiv" das Geld zu kürzen. Als Begründung trug Steinert vor, der Verein habe während der Zeit seines Bestehens nur drei Monate lang einen Vollzeit-Geschäftsführer gehabt.

Steinert fügte an, dies sei keine Kritik am Wirken der ehrenamtlichen Kräfte in dem Verein: "Die machen ihre Arbeit gut."

Für die CDU beschied Adam Schütz dem Antragsteller "fundamentalistische Miesmacherei". Die neue Mannschaft im Verein mache nicht den Eindruck, als trete sie auf der Stelle. Der Verein sei mit guten Aktionen präsent und gut aufgestellt.

Auch die SPD war der Ansicht, dass "Bensheim Aktiv" Citymanagement betreibe. Mit dem Engagement der hauptamtlichen Geschäftsführer habe man allerdings bisher keine glückliche Hand gehabt. "Vielleicht bekommt der Verein ja noch die Kurve. Wir wünschen es ihm", sagte Dr. Brückner.

Doris Sterzelmaier von den Grünen klärte darüber auf, dass der Verein auch bisher schon nicht das ihm zur Verfügung gestellte Geld in Gänze abgerufen habe. "Bensheim Aktiv" sei eine sinnvolle Einrichtung, meinte sie.

Bernd Degenhardt von den Freien Wählern hielt die Vertragsgestaltung mit der früheren Geschäftsführerin Brigitte Zimmermann-Petrullat für "unglücklich". In diesem Punkt stimmte die FWG der Einschätzung der Liberalen zu.

Steinert hatte in seinem Eingangsstatement gerügt, dass "Bensheim Aktiv" sich auf den Vertrag eingelassen habe. Die Geschäftsführerin hatte einen Teilzeit-Vertag bekommen und dann anfallende Überstunden aufgeschrieben. Dies ist ab einer bestimmen Position nicht mehr üblich.

Steinert hatte am professionellen City-Management deutlich Kritik geübt. "Bensheim Aktiv" sei "Lichtjahre von dem entfernt, so etwas wie in Ahlen hinzukriegen", sagte Steinert. Vor der Gründung des Vereins war der Bürgermeister mit einer Delegation nach Ahlen gefahren und hatte sich Anregungen vom dortigen Citymanager geholt.

Ahlens Citymanager Reinhard Skusa hatte später in Bensheim einen viel beachteten Vortrag gehalten. In Ahlen gehört der Manager organisatorisch zum Rathaus. bj

Bergsträßer Anzeiger

22. November 2007